
Das Internet würde ohne Ausserirdische heute nicht existieren. Ohne Ausserirdische würden wir vielleicht gerade in einer Zeit leben, in der die Erde vermeintlich noch eine Scheibe ist und wir uns hauptsächlich darum kümmern müssen, dass wir für unsere zehnköpfigen Familien genügend Breie und Grützen aus Hafer ins ärmliche Haus bringen können. So, oder so ähnlich, würde es um die Entwicklung der Menschheit stehen, wenn nicht Aliens bei uns gelandet wären. Dies behauptet zumindest das Buch «Die Heimkehr» von Peter Georgas-Frey.
Der deutsche Autor beschreibt in seinem Roman eine Erde, in der vor Jahrtausenden abgestürzte Ausserirdische – ingesamt 100 Angehörige des Volks der Aurumer – die Geschicke der Menschheit lenken. Als sie bei uns strandeten, fanden sie unglücklicherweise ausschliesslich primitiv lebende Menschen vor. Diese hätten höchstens mit Keulen auf dem Raumschiff-Schrotthaufen herumschlagen können, von Reparaturwerkstätten für intergalaktische Fortbewegungsmittel war aber weit und breit keine Spur.
Um trotzdem an die nötigen Ressourcen zu gelangen, peitschten die Aurumer die Menschheit zu immer ungeahnteren Entwicklungssprüngen. Im 21. Jahrhundert stehen sie endlich, dank einer vom CERN entwickelten Technologie, vor ihrer Heimkehr. Doch die Elite der Menschheit, die hauptsächlich durch die Gunst der Aurumer überhaupt an der Spitze steht, will die Garantie für ihre Macht natürlich nicht verlieren. Gleichzeitig zeigen sich auch gewisse Aurumer nicht begeistert davon, den Spielplatz Erde wieder verlassen zu müssen. Doch der Anführer der Aurumer will unbedingt alle seine Schäfchen zurückbringen.
Spannende Geschichte
«Die Heimkehr» wurde von einer kleinen Fangemeinde lange ungeduldig herbeigesehnt. Georgas-Frey hatte nämlich ursprünglich vor, das Buch in drei Teilen zu veröffentlichen. Der erste Teil erschien dann auch unter dem Titel «Die Heimkehr: Teil 1 – Einer zu viel». Um den Lesehunger zu stillen und die Geldbörse seiner Leser zu schonen, erschienen die restlichen zwei Teile im letzten Jahr jedoch als Gesamtausgabe.
Die grosse Stärke des Buchs ist die spannende Geschichte, die Fiktion und Tatsachen gekonnt vermischt. Etwas weniger gut gelang die Herausarbeitung gewisser Figuren. Während ich in der Rezension zum ersten Teil noch davon schrieb, dass mir die Hauptfiguren gefallen haben, «weil sie gut herausgearbeitet wurden und deshalb auch gewisse (positive oder negative) Gefühle erzeugten», wurden es mit der Zeit zu viele Figuren. Vor allem die Unterscheidung der Aurumer fiel teilweise schwer, da sie sowohl aurumische Namen als auch menschliche Namen haben. Es wäre hier besser gewesen, man hätte sich auf einzelne Hauptfiguren fokussiert und dafür andere etwas in den Hintergrund gerückt. Der Spannung der «Heimkehr» hätte dies kein Abbruch getan. Insgesamt bleibt sie aber trotzdem lesenswert. Vor allem Sci-Fi Fans und Hobby-Verschwörungstheoretiker werden das Buch kaum aus der Hand legen können.
Die Gesamtausgabe der Heimkehr kann bei Amazon als Taschenbuch oder als Kindle Edition gekauft werden.
Wer das Taschenbuch und nicht das E-Book erstehen möchte, sollte jedoch die etwas teurere Schmöker-Edition kaufen. Die Original-Edition hat leider eine (zu) kleine Schrift, die den Lesespass etwas trübt. Auch hier wollte Georgas-Frey die Geldbörse seiner Leser weniger belasten, da bei grösserer Schrift die Seitenzahl und damit der Preis gestiegen wäre.
Details
Autor: Peter Georgas-Frey
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erstausgabe: 2014
11 responses to “Buchtipp: Die Heimkehr”
Hallo Pascal, da drücke ich die Gefällt-mir-Taste gern 🙂
Hätte ich nur auf einen Testleser gehört, der hat mir dringend geraten bei einer Namensgebung zu bleiben…
Mit Deinem Einverständis verlinke ich ab Morgen wo es nur geht 🙂
Einen schönen Abend in die Schweiz
Peter
Den Vorschlag kannst du ja dann in deinem nächsten Roman umsetzen. 🙂
Und verlinken darfst du natürlich sehr gerne.
🙂
Lieber Tempo
falls Du es noch nicht gesehen hast, etwas “Fachliteratur” für den Science-Fiction-Spezialist!
Wolltest du einen Link posten? Das scheint nicht geklappt zu haben.
Hier noch der Link: http://www.tagesanzeiger.ch/digital/daten/Was-Nerds-lesen/story/22702353
[…] http://pascalwiederkehr.com/2015/01/05/buchtipp-die-heimkehr/ […]
“Die Original-Edition hat leider eine (zu) kleine Schrift, die den Lesespass etwas trübt.” Nun ja, ich bin eine der von Peter “glücklich beschenkten” und war zunächst recht erschrocken über die kleine Schrift. Aber: Ich steige einfach von plus 1,0 auf plus 2,0 um und schon funktioniert es :-). Beste Neujahrsgrüße aus Sachsen
Das funktioniert aber noch nicht bei “analogen” Büchern. 🙂
[…] und erreicht damit eine höhere Kadenz. «Die Rückkehr» liest sich deutlich schneller als «Die Heimkehr» und ist damit auch als Bettlektüre gut geeignet. Also bitte nicht falsch verstehen. Das Buch ist […]
[…] Schreibfehler stolpern muss, doch es passt ganz gut zu den Protagonisten seiner Buchreihe, die mit «Die Heimkehr» begonnen hatte. Trotz ihrer geistigen Kapazitäten wandeln sie recht unbeholfen durch die Welt, die […]